Ob euer Zeitzeugeninterview am Ende gelingt, hängt nicht unwesentlich vom Zeitzeugen selbst ab. Die Suche nach einem geeigneten Zeitzeugen sollte deshalb am Anfang eurer Projektarbeit
stehen.
Sicher habt auch ihr im Verwandten- oder Bekanntenkreis, an eurer Schule oder in der Nachbarschaft geeignete Zeitzeugen, die ihr befragen könnt. Fragt auch eure Oma oder euren Opa! Manchmal
helfen auch Fotoalben, um alte Erinnerungen wieder wachzurufen. Schließlich helfen oft auch Altersheime, Archive und Museen bei der Suche nach einem geeigneten Zeitzeugen.
Folgende Überlegungen solltet ihr beachten:
Sind diese Kriterien erfüllt, ist der Zeitzeuge in der Regel geeignet.
Um euer Projekt zu strukturieren, alle Arbeitsschritte sinnoll aufeinander zu beziehen und wichtige Termine zu koordinieren solltet ihr zusammen mit eurer Lehrerin/eurem Lehrer einen möglichst genauen Arbeits- und Zeitplan für das Zeitzeugenprojekt erstellen. Je nachdem wie groß eure Gruppe/Klasse ist, könnt ihr arbeitsteilige Aufgaben festlegen. Denkt auch an rein organisatorische Dinge wie z.B. die rechtzeitige Reservierung eines (Schul-)Raumes für das Interview oder die Organisation des Aufnahmegerätes und der Aufzeichnung selbst.
Grenzt euer Interviewthema unbedingt ein, indem ihr ein Leitthema auswählt und dazu Schwerpunkte festlegt (siehe dazu auch die Themenvorschläge in der Ausschreibung). Diese Festlegungen solltet
ihr nach Möglichkeit mit eurem Zeitzeugen grob abstimmen.
Das Leitthema kann zum Beispiel die Suche nach Spuren der römischen Herrschaft in Bayern sein. Schwerpunkte dazu könnten sein: das römische Straßennetz, römische Stadtgründungen, römisches
Handwerk, die römische Armee in Bayern usw.
Selbstverständlich könnt ihr auch ein Längsschnittthema wählen, z.B. "Die jahrhundertealte Geschichte der Einwanderung von der Apenninenhalbinsel nach Bayern".
Vorbereitungsschritte:
Die Auswertung kann – je nach Altersstufe der Schülerinnen und Schüler - nach den folgenden vier Aspekten vorgenommen werden. Bitte beachtet dazu die in der Wettbewerbsausschreibung genannten jahrgangsstufenorientierten Anforderungen.
Zeitzeugenprojekte benötigen Zeit und eine sorgfältige Vorbereitung. Nicht zu unterschätzen ist jedoch die Begeisterung der Schüler und Schülerinnen für diese Form des Geschichtsprojekts - und
insbesondere für die Lebens- und Alltagsgeschichte des Zeitzeugen.
Betrachtet man den methodischen und fachlichen Aspekt, stellt man fest, dass die Schüler in beiden Bereichen viel lernen. Insbesondere erkennen die Schüler, dass "Geschichte" nicht nur aus
Schulbuchwissen besteht, sondern von Menschen geprägt wird. Durch das eigene Erschaffen von historischen Quellen durch die Zeutzeugenbefragung wird den Schülern zudem die grundsätzliche
Multiperspektivität von Geschichte und ihrer Darstellung deutlich.