Wettbewerb | Orte

Die Liste an Orten in Bayern, die direkt oder indirekt vom Zweiten Weltkrieg und dessen Ende 1945 betroffen waren, ist sehr lang. Gerade Menschen aus Großstädten mussten sich um die Behebung der Kriegsschäden kümmern und litten schwer unter dem zerstörungsbedingten Mangel an Wohnraum. Gleichzeitig wurde versucht, die Spuren des Nationalsozialismus zu beseitigen und das Alltagsleben z. B. an den Schulen und in den Betrieben wieder in Gang zu bringen.

Später etablierte sich eine Erinnerungskultur, die bis heute an vielen Stellen in Bayern das ganze Ausmaß der national­ sozialistischen Schreckensherrschaft verdeutlicht.

Bildnachweis: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege; pusteflower9024-stock.adobe.com
Bildnachweis: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege; pusteflower9024-stock.adobe.com

Der Zerstörung vieler Städte folgte der Wiederaufbau, der, von Ort zu Ort unterschiedlich, teils rasant, teils eher schleppend voranging. Macht euch auf die Suche nach Plätzen, Straßen und Gebäuden, die bei euch nach Ende des Kriegs wieder repariert oder komplett neu hergestellt wurden (auf den Fotos sind links das zerstörte Rathaus aus Neumarkt in der Oberpfalz von 1945 und rechts das neu errichtete zu sehen).

Bildnachweis: Bayerische Staatsbibliothek München/Bildarchiv
Bildnachweis: Bayerische Staatsbibliothek München/Bildarchiv

Nach 1945 herrschte an vielem so großer Mangel, dass neben dem regulären Handel auch ein illegaler „Schwarzmarkt“ entstand. Da die Reichsmark nicht mehr viel wert war, wurden hier oft „Ersatzwährungen“ verwendet. Beispielsweise waren Zigaretten ein sehr beliebtes Zahlungsmittel.

 

Bildnachweis: Stadtarchiv Kulmbach
Bildnachweis: Stadtarchiv Kulmbach

Zur Steigerung des Personenkults um den Diktator Adolf Hitler benannten viele Städte zentrale Straßen und Plätze nach Machthabern des Nationalsozialismus um. Diese Namensänderungen wurden 1945 umgehend wieder rückgängig gemacht, wie beispielsweise die Bekanntmachung der Stadt Kulmbach vom 9.5.1945 zeigt.

Bildnachweis: Caro/Bastian/Süddeutsche Zeitung Photo
Bildnachweis: Caro/Bastian/Süddeutsche Zeitung Photo

Gedenkstätten, Dokumentationszentren, Denkmäler und Gedenktafeln (wie hier im ehemaligen Konzentrationslager in Flossen­ bürg) – die Liste an Orten, die an die barbari­schen Taten der Nationalsozialisten erinnern, ist sehr lang. Sie alle vereint das Ziel, War­nung und Signal an derzeitige und zukünftige Generationen zu sein, dass ähnliche Verbrechen nie mehr stattfinden dürfen.

Bildnachweis: Otto Durststock.adobe.com
Bildnachweis: Otto Durststock.adobe.com

Das Reichsparteitagsgelände in Nürnberg nutzten die Nationalsozialisten zu zahlreichen propagandistischen Aufmärschen und Insze­nierungen der eigenen Macht. Recherchiert, wie das Gelände nach Kriegsende und heute genutzt wird, und diskutiert, ob solch ein Ort erhalten werden soll.

Beispiele für Projektthemen

  • Macht euch auf die Suche nach „Erinnerungszeichen“ an das Kriegsende in eurer Region. Welche Denkmäler, Gedenktafeln oder Mahnmale lassen sich finden?
  • Der „Schwarzmarkt“ war kein real existierender Ort und doch überall präsent. Recherchiert, wie dieser in eurer Heimat ablief.
  • Untersucht, wie Orte des öffentlichen Lebens, z. B. Schulen, Krankenhäuser, Kommunalverwaltungen usw. ihre Arbeit nach Kriegsende weiterführten oder neu begannen.
  • Recherchiert, ob in eurer Heimat Umbenennungen von Straßen, Orten oder Plätzen nach der Zeit der NS­Herrschaft vorgenommen wurden.
  • Ermittelt, wie sich der Wiederaufbau von zerstörten Orten in eurer Region gestaltete.
  • Ermittelt, ob es in eurer Gegend KZ­-Außenlager gab, und erforscht ihre Geschichte während und nach dem Kriegsende.