Wettbewerb | Themenbereich II
Glaubenswandel
„Bist du katholisch oder evangelisch?“ Diese Frage ist sicherlich vielen von euch schon einmal gestellt worden. Die Tatsache, dass zum Beispiel im Religionsunterricht zwischen Katholiken und Protestanten unterschieden wird, ist für uns heute normal. Vor der Reformation gab es diese Unterscheidung im Christentum nicht. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurden mancherorts die bestehenden religiösen Verhältnisse kritisiert. Vor allem die Praxis des Ablasshandels gab Anstoß zu Kritik.
Spätestens als der Theologieprofessor und Augustinermönch Martin Luther durch die Herausgabe seiner 95 Thesen im Jahr 1517 Reformen der Kirche forderte und in der Folge viele Anhänger um sich scharen konnte, kam es teilweise sogar zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen den Anhängern der alten Kirche und den Menschen, die Änderungen verlangten. Der Streit um den „richtigen“ Glauben war in vollem Gange.
Zwei nebeneinander stehende Altäre sorgen im unterfränkischen Dorf Untermerzbach dafür, dass dort in derselben Kirche sowohl katholische als auch evangelische Gottesdienste, Taufen und Hochzeiten gefeiert werden können. Welche Kirchen bei euch sind katholisch, welche evangelisch? Wie war das früher?
Die Lutherrose, wie man das Wappen auf dem gedruckten Papier in der unteren Hälfte rechts nennt, nutzte Martin Luther, um deutlich zu machen, dass ein Text wie diese Bibelübersetzung auch wirklich von ihm stammte und nicht etwa gefälscht war. Die Verbreitung von Schriften durch den Buchdruck sorgte nämlich auch dafür, dass Lügen und Unwahrheiten in Umlauf kamen.
Meist ohne es zu wissen, verwenden viele Menschen Tag für Tag Formulierungen des Reformators Martin Luther. Wie kaum ein anderer hat er mit seiner Bibelübersetzung die deutsche Sprache geprägt, sodass viele unserer heute gebräuchlichen Redewendungen und Sprichwörter auf ihn zurückgehen.
Um 1500 fand eine Glaubensintensivierung statt. Wallfahrten zum Beispiel nach Regensburg zur Schönen Maria, wo eine Wunderheilung stattgefunden haben soll, verzeichneten sehr viele Teilnehmer. Als Erinnerung nahmen die Gläubigen Pilgerzeichen mit nach Hause, welche an die Wallfahrt erinnern sollten. Welche religiösen Bräuche aus jener Zeit gibt es auch heute noch in eurer Gegend?
Während des Augsburger Reichstags 1530 musste Martin Luther sechs Monate lang unter dem besonderen Schutz des ihm gewogenen Kurfürsten von Sachsen in Coburg bleiben, da er unter Reichsacht stand. Das heißt unter anderem, dass eigentlich niemand Luther auf seiner Reise beherbergen durfte, sondern ihn sofort hätte festsetzen müssen. In diesem Zimmer auf der Veste Coburg, die ihm Zuflucht gewährte, verweilte der Reformator viele Stunden. Welche Hinweise auf die Reformation gibt es in eurer Region?
Projektideen zu "Glaubenswandel"
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