Wettbewerb | Themenbereich I
Arbeit und Genuss
Die Packung aufgerissen, rein in die Mikrowelle – fertig ist das Mittagessen! Selten denken wir heute daran, wieviel Arbeit und Energie in jedem Lebensmittel stecken. Das war früher anders: Ob
Hausschlachtung, gemeinsames Ausbuttern oder Erntedankfest, auf dem Land erfuhr man hautnah, wie Lebensmittel erzeugt wurden, und auch in der Stadt gab es eine Vielzahl unabhängiger Bäckereien
oder Metzgereien.
Auch Orte, Zeiten und Arten des Genusses haben sich gewandelt: Wo ist eigentlich das Dorfwirtshaus geblieben? Was gab es früher an kirchlichen Festtagen zu essen – und was in der Zeit davor? Wie
hat Uroma früher ohne Kühlschrank die Speisen frisch gehalten? Seit wann kostet Fleisch oft weniger als
Gemüse – und warum?
1949 brachte die Firma Pfanni das erste Kartoffelpulver für Kartoffelknödel, Püree oder Reiberdatschi auf den Markt. Damit entfiel das zeitaufwändige Kartoffelreiben – eine kleine Revolution
für die Hausfrauen, an denen damals
noch die gesamte Hausarbeit hing. Mühsam war auch das Kartoffelklauben auf den Feldern, bis etwa ab 1950 maschinelle „Kartoffelvollernter“ zum Einsatz kamen.
Die Nürnberger Lebküchner waren schon 1395 auf Lebkuchen
spezialisierte Bäcker. Aber erst 1643 wurden sie als eigenes
„geschworenes“ Handwerk anerkannt. Dieses Bild zeigt einen
Lebküchner vor seinem Haus, auf dessen Fensterladen Lebkuchen
zum Verkauf ausgebreitet sind.
Viele Stadtplätze waren früher Marktplätze, wie zum Beispiel der Münchner Viktualien markt. Seit 1807 kann man dort Viktualien, also Lebensmittel, aller Art einkaufen. Anderswo dienen Märkte längst nicht mehr der Versorgung, sondern der Unterhaltung. Wie ist das bei euch?
Was macht ein ungarisches Graurind auf der Nürnberger Fleischbrücke?
Bis zum 17. Jahrhundert wurden riesige Ochsenherden von Ungarn donauaufwärts nach Bayern
getrieben, um den Fleischbedarf der aufblühenden süddeutschen Handelsstädte zu decken. Viele Menschen verdienten am Ochsenhandel, als Viehtreiber, Händler, Zolleinnehmer, Konsumenten. Auch in
eurer Gegend?
Kirchliche Feste und Feiertage boten früher
auf dem Land die einzige Erholung vom harten Alltag. Kirchweihküchle, Allerheiligenstriezel,
Martinsgänse oder kunstvoll verzierte Ostereier: Zu jedem Fest gab es eigene Spezialitäten und Essensbräuche. Was ist typisch für eure Gegend?
Das Wirtshaus: Symbol bayerischer Kultur. Es war neben der Kirche das Zentrum
des Dorfl ebens, wie hier das ehemalige „Gasthaus zum Rößle“ in Wirlings bei
Kempten. Hier traf man sich nach der Sonntagsmesse, bereitete beim Frühschoppen Entscheidungen vor, machte Geschäfte, bandelte an. Heute schließen immer mehr Dorfwirtshäuser, weil andere
Einrichtungen wie soziale Medien oder Vereinslokale ihre Funktion übernommen haben.
Geriebener Zwieback mit Milch – diesen Fertigbabybrei erfand der Konditor Joseph Hipp aus Pfaffenhofen Ende des 19. Jahrhunderts für seine Kinder und legte damit die Grundlage für
ein
großes Familienunternehmen.
Seit 100 Jahren ein Klassiker: Das Bayerische Kochbuch gehört in vielen Haushalten in Bayern zur Grundausstattung. Welche Geschichten sind
in eurer Familie damit verbunden?
Projektvorschläge zu "Arbeit und Genuss"
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