Wettbewerb | Themenbereich II

Menschen im Krieg

Foto: A. Heigl
Foto: A. Heigl

Bayern war immer wieder Schlachtfeld oder Durchzugsgebiet der Armeen. Egal, ob verbündet oder verfeindet – die Einheimischen mussten die Soldaten beherbergen und versorgen. In Kempten erinnert der Stadtteil „Franzosenbauer“ an Napoleons Feldzug von 1800. Mehrere Wochen waren damals französische Truppen auf dem Bauernhof im Kemptener Süden einquartiert, der seitdem „Franzosenbauer“ heißt. Ein Fresko von 1800 an der Hauswand zeigt das Lager (erneuert 1958).

Foto: A. Heigl
Foto: A. Heigl
Bildnachweis: Museen der Stadt Nürnberg, Kunstsammlungen
Bildnachweis: Museen der Stadt Nürnberg, Kunstsammlungen

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Dieses Flugblatt aus Nürnberg karikiert Liebschaften zwischen französischen Besatzern und einheimischen Mädchen. Schlimm erging es vielen Mädchen und Frauen, die von plündernden Soldaten misshandelt wurden.

Foto: A. Heigl
Foto: A. Heigl

Als Belohnung für das Bündnis mit Napoleon hatte Bayern 1805 Vorarlberg und Tirol erhalten. In einem erbitterten Aufstand wehrten sich die neuen Untertanen 1809 dagegen – Aufständische zogen bis nach Kempten und Memmingen. Die „Vorarlberger Gräber“ bei Kempten erinnern an die Gefallenen, ein Verein kümmert sich heute noch um die Pflege der Gräber.

Foto: A. Welzenbach
Foto: A. Welzenbach

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Für jeden Mitbürger, der den napoleonischen Truppen zum Opfer gefallen war, pflanzten die Strullendorfer eine Linde, so dass eine ganze Allee entstand.

Projektvorschläge zu "Menschen im Krieg"

  • Sucht nach den Spuren der napoleonischen Kriege in eurer Heimat.
  • Untersucht die Auswirkungen der Kriege auf die Menschen in eurem Wohnort.
  • Zeichnet ein Einzelschicksal aus den Kriegen nach.
  • Vergleicht die Erfahrungen einer königstreuen Beamtenfamilie mit denen eines einfachen Soldaten.
  • Gab es in eurer Gegend Widerstand gegen Napoleon? Forscht nach.
  • Spürt nach, wie sich das Leben auf einem Bauernhof durch die Kriege veränderte.
  • Welche Musik wurde von den bayerischen und französischen Truppen gespielt?
  • Erforscht Erinnerungszeichen an die Person Napoleon in eurer Heimat.
  • Verfolgt die Darstellung der napoleonischen Ära in Bayern anhand aktueller Medienberichte (z. B. im Zusammenhang mit der Bayerischen Landesausstellung 2015).
  • Lasst euch von der bayerischen Herrschaft in Tirol und der Erinnerung daran zu einem binationalen Projekt mit (süd-)tiroler Schülern anregen. Wenn ihr an einer Projektpartnerschaft mit einer südtiroler Schule interessiert seid, wendet euch an Herrn Pixner vom MuseumPasseier: info@museum.passeier.it

 

Bildnachweis: „Das schöne Bild“ © Katholisches Pfarramt Schierling, Foto: F. Wallner, Schierling
Bildnachweis: „Das schöne Bild“ © Katholisches Pfarramt Schierling, Foto: F. Wallner, Schierling
Haus der Bayer. Geschichte, Augsburg. Druck: ggeiselberger Group, München
Haus der Bayer. Geschichte, Augsburg. Druck: ggeiselberger Group, München

Schlachtfeld Niederbayern 1809: Das Wappen des niederbayerischen Abensberg erinnert an die dortigen Kämpfe zwischen österreichischen und französischbayerischen Truppen. Das Leid der geschundenen Menschen und Tiere könnt ihr nachempfinden, wenn ihr das Gemälde zur Schlacht bei Eggmühl betrachtet.

Bildnachweis: Totentafel für Hans Huber, unbekannter Künstler, 1825; Infanterietrommel, 1808; Raupenhelm der bayer. Infanterie, um 1809; alle drei Exponate: © Bayerisches Armeemuseum Ingolstadt
Bildnachweis: Totentafel für Hans Huber, unbekannter Künstler, 1825; Infanterietrommel, 1808; Raupenhelm der bayer. Infanterie, um 1809; alle drei Exponate: © Bayerisches Armeemuseum Ingolstadt

Diese Totentafel von 1825 erinnert an Hans Huber, der 1812 als einer von 30.000 bayerischen Soldaten in Russland fiel.
Solche Trommeln der bayerischen Armee finden sich noch vereinzelt in bayerischen Museen. Könnt ihr rekonstruieren, wer sie benutzt hat und wie sie ins Museum kamen?

Ab 1805 war Bayern Bündnispartner Napoleons und musste seinem Heer tausende Soldaten stellen. Man erkannte sie am damals typischen „Raupenhelm“.

MuseumPasseier-Andreas Hofer

Helden&Hofer, so nennt sich die Dauerausstellung im MuseumPasseier am Sandhof im Passeiertal (Südtirol), dem Geburtsort des bekannten Tiroler Volkshelden Andreas Hofer.

Der bärtige Wirt und Anführer der Tiroler Bauern hat im Jahr 1809 dem mächtigen Napoleon und den Bayern die Stirn geboten. 1805 war Tirol von Österreich abgetrennt und als „Südbayern“ in den Staatsverband eingegliedert worden. Zwei Welten stießen in der Folge aneinander: Hier das bäuerliche, verschlossene Tirol, dort das aufgeklärte Bayern, dessen König nach französischem Vorbild und mit Hilfe einer Sturzflut an Edikten einen modernen Staat formen wollte.

Das Museum zeigt in dem 500 qm großen Parcours nicht nur die Sicht der Tiroler, sondern auch die Beweggründe der Bayern und trägt damit zur Völkerverständigung bei.




Die Intention der bayerischen Reformen in Tirol – und auf der Gegenseite der drehbaren Texttafeln, wie die Tiroler diese Reformen aufgenommen haben. Das gegenseitige Unverständnis ist greifbar.

Foto: MuseumPasseier






Andreas Hofer als alter Mann im Lesestuhl, die Füße in Hauspantoffeln – das wäre vielleicht aus ihm geworden, hätte Napoleon ihn begnadigt. 

Foto: MuseumPasseier